Verzeichnis
der zur Dienstleistung ins Saargebiet beurlaubten bayerischen Volksschullehrer
(Stand vom 1. März 1927)
Quelle: Handbuch der pfälzischen Volksschulen: mit e. Verz. sämtl. Schulbehörden u. Volksschullehrer / hrsg. v. Pfälz. Kreislehrerverein. - Speyer: Pfälz. Kreislehrerverein, 1927, S. 108-113[ausleihbar in der PLB Speyer, Signatur G 30.646/1927 oder G 41.761/1927].
Basis-Info
Nach dem Ende des Königreichs Bayern im Jahre 1918 und der Gründung des gleichnamigen Freistaats wurden nach Inkrafttreten des Versailler Vertrags am 10. Januar 1920 das ganze Bezirksamt St. Ingbert sowie Teile der Bezirksämter Homburg und Zweibrücken von der bayerischen Provinz Pfalz abgetrennt und dem neu geschaffenen »Saarbecken« (später: »Saargebiet«) zugeschlagen. Die in den früher bayrisch-pfälzischen Volksschulen tätigen Lehrkräfte verblieben in der Regel an ihren bisherigen Schulen, die aber jetzt nicht mehr der bayerischen Kultusbürokratie, sondern dem neu geschaffenen Schulamt der Regierung des Völkerbundes unterstellt waren. Die bisherige Stellung der bayerisch-pfälzischen Lehrkräfte blieb nominell unangetastet, aber sie wurden nunmehr »zur Dienstleistung ins Saargebiet beurlaubt«, aber von der Völkerbundsregierung besoldet und überwacht.
Nach der für die Nazis erfolgreichen Saarabstimmung am 13. Januar 1935, bei der 90,5% für die Rückgliederung des Saargebietes an (das mittlerweile nationalsozialistisch regierte) Deutschland gestimmt hatten, hätten normalerweise der ursprünglich bayerische Landesteil an den Freistaat Bayern bzw. der bis 1919 preußische Landesteil an das Land Preußen zurückfallen müssen, aber die Reichsregierung entschied, das Saarland als Ganzes einem neu bestellten Reichskommissar zu unterstellen. Auch die ehemals bayerischen bzw. preußischen Beamten wurden jetzt wieder »heimgeholt« und mussten noch im Jahr 1935 den Eid auf Adolf Hitler ablegen, ansonsten wären sie entlassen worden. Die wegen ihrer politischen Einstellung unerwünschten Lehrkräfte wurden im Allemeinen zwangspensioniert oder wie 1937 die Schulschwestern einfach aus dem Dienst entfernt.
Die im Original nicht alphabetisch sortierte Übersicht enthält die Namen von 188 bayerischen Lehrkräften (102 katholischer, 75 protestantischer und 1 israelitischer Religion plus 10 ohne Angabe des Bekenntnisses):
156 Volksschullehrer (88 kath., 67 prot. und 1 israel.)
22 Volksschullehrerinnen (14 kath. und 8 prot.)
10 ehemalige Volksschullehrer, die damals an einer Berufsschule bzw. an einem Gymnasium unterrichtet haben
Nicht aufgeführt sind die klösterlichen Lehrerinnen, die sog. Schulschwestern, z. B. die »Armen Schulschwestern vom hl. Dominikus« in Speyer, die an zahlreichen Volksschulen im Bliesgau unterrichtet haben.
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