Die Gassenmühle war eine Bannmühle des Klosters Wadgassen; sie stand also unter der Landesherrlichkeit der Mönche. Obwohl keine Urkunden aus der Gründungszeit mehr vorhanden sind, darf man davon ausgehen, daß die Gassenmühle vor 1618 gegründet worden ist.
Die Mühle liegt ungefähr auf halber Strecke an der Straße von Ormesheim nach Eschringen. Seit 1852 gibt es auch eine direkte Straßenverbindung von Ensheim zur Gassenmühle. Wie die4 Ensheimer Ortschronik (S. 89) berichtet, mußten seinerzeit etwa 560 Fuhrleute aus Ensheim und der ganzen Umgebung die Fuhrleistungen beim Straßenbau übernehmen.
Nach dem Ende der Wadgasser Herrschaft 1792 hatte ein Konventsdekret bereits am 11. Mai 1793 alle Güter der linksrheinischen Territorialherren unter Kriegs-Sequester gestellt. Damit wurden auch die ehemaligen wadgassischen Besitzungen in Ensheim, also auch die Gassenmühle, zum Eigentum der Französischen Republik deklariert. Wie die Ortschronik berichtet, konnten sich die Ensheimer dennoch bis 1801 als Besitzer der früheren Klostergüter fühlen!
Danach allerdings erfolgte der Zugriff des französischen Staates. Nach dem Ende Napoleons und damit der gut zwanzigjährigen französischen Herrschaft fiel die Gassenmühle (wie auch die anderen ehemaligen wadgassischen Besitzungen in Ensheim) an das Königreich Bayern.
Die Bayern verkauften im Jahr 1826 die wadgassische Propstei mit allen Gütern, also auch der Gassenmühle, an Peter Adt III, der damit wohl das Geschäft seines Lebens machte.
1857 schließlich wechselte sie gleich zweimal den Besitzer: zunächst kaufte der Bauern Ludwig Michler die Mühle, danach wurde sie im Rahmen einer Versteigerung von Peter Guth erworben. Den ursprünglichen Zweck, nämlich als Mühle für die Ensheimer Bauern zu fungieren, hatte sie zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr.
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Last update: 12.11.2015