am Beispiel des Ensheimer Auswanderers Andreas Johann MARX
Andreas Johann MARX kam nach dem Tod seines Vaters während der Überfahrt in die Neue Welt mit seiner Mutter und fünf Geschwistern zunächst nach McHenry, Illinois. Im Jahre 1851 wurden zwei seiner Schwestern, Margaret und Elisabeth, verheiratet. Im Frühjahr 1856 schloss sich die ganze Familie einem Treck deutscher Siedler an, die mit einem Paketboot den Mississippi hinauf bis St. Anthony Falls fuhren. Von hier aus gelangten sie mittels Lastkahn und Kanu bis zu ihrem Claim beim Crow River. Die Familie MARX ließ sich zwei Meilen südlich der heutigen Stadt St. Michael nieder und gründete die Marx-Farm, die sich vor allem wegen ihrer Milchwirtschaft einen Namen in der Region machte. Bis vor wenigen Jahren lebten die Nachfahren auf dieser Farm in der 5. Generation.
Die Reise führte durch Indianergebiet und war ein großes Wagnis, das in diesem Fall scheinbar günstig für die deutschen Siedler ausging. Des einen Freud', des andern Leid: Die Neusiedler bekamen von der Regierung großzügige Landzuteilungen - Land, das natürlich den amerikanischen Ureinwohnern gehörte; diese - wir kennen sie besser unter dem Namen Indianer - wurden ihres Landes beraubt und in die Reservate geschickt ...
Dass aber auch Täter ganz schnell zu Opfern werden konnten, verdeutlicht das Schicksal von Andreas Johann Marx. Er hat zwar die Indianergefahr unbeschadet überstanden, aber er fiel der Gewaltaktion eines anderen Siedlers zum Opfer. Hiervon handelt der folgende Bericht:
WRIGHT COUNTY MURDER TRIALS. Andreas Marx, aged 22 years, was shot by John Brenner, May 1, 1857, and died the next day. Marx and his relatives had taken claims in sections 25 and 35, at the west end of Winnishiek prairie. A dispute arose with John Brenner over claim matters. On May 1 some of the men of the Marx family, and others, were on the way to their cabins when they encountered Brenner, and brought up the subject of their dispute. The argument became heated, and Brenner raised his gun and shot Andreas Marx through the body. Marx lived several hours. Brenner went to St. Paul, there sold his Rockford claim for a small sum, and disappeared. 0. H. Kelley of Northwood, a justice of the peace, issued the warrant, but Brenner had disappeared permanently. |
Mordverfahren in WRIGHT COUNTY
Andreas Marx, 22 Jahre alt, wurde am 1. Mai 1857 von John Brenner angeschossen und starb am folgenden Tag. Marx und seine Familienangehörigen hatten Land in den Abteilungen 25 und 35 am westlichen Ende der Winnishiek-Prärie in Besitz genommen. Es entstand ein Streit mit John Brenner wegen der Landansprüche. Am 1. Mai waren einige männliche Mitglieder der Familie Marx auf dem Weg zu ihren Hütten (Häuschen), als sie auf Brenner stießen und den Gegenstand ihres Streites ansprachen. Als der Wortwechsel hitziger wurde, hob Brenner sein Gewehr und schoss auf Andreas Marx. Marx, der einen Durchschuss erlitt, lebte noch einige Stunden. Brenner begab sich nach St. Paul, wo er seinen Landanspruch (claim) für eine niedrige Summe verkaufte, und verschwand. Euer Ehren Kelley von Northwood, ein Friedensrichter, erließ einen Haftbefehl, aber Brenner war für immer verschwunden. [Wahrscheinlich versuchte er in einem anderen Teil des Wilden Westens sein Glück. Ob er es gefunden hat, ist freilich mehr als unsicher.] |
Source: |
Quelle: Franklin Curtiss-Wedge: History of Wright County, Bände I und II. 1915, S. 597 |
Quellen: North Crow River News vom 24.09.1990, S. 7, und schriftliche Mitteilung von Dianne Michels. Thank you!!!
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Last update: 23.12.2003