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Wer die alten Zeiten lobt, der ist nicht weise, so lehrt uns schon die Bibel.
Unter den alten Zeiten, welche von älteren Leuten gewöhnlich als so vortrefflich gepriesen werden, kann man aber doch nur jene Zeiten verstehen, die jene älteren Leute selbst erlebt haben. Wenn demnach jemand die "guten alten Zeiten" lobt, so kann er dies nur in Bezug auf seine eigene Person und die noch lebenden Altersgenossen tun - für welche die Zeiten gut waren, wobei es noch immer darauf ankommt, welcher Begriff er mit dem Wörtchen gut verbindet, oder wie sich zu seiner Zeit die Welt in seinem Kopfe gemalt hat.
Auch damals, als wir jung waren, hörten wir oft, wie die Alten sich über die stets zunehmende Verderbnis der Zeit und der Jugend beklagten.
Heute tun wir, die damals jung waren und den damaligen Alten diesen Schmerz verursachten, dasselbe, und der Teil der jungen Welt, der dem Alter entgegen reift, der wird sich zu seiner Zeit ebenfalls über die neuen schlechten Zeiten und die nichtsnutzige Jugend beschweren.
Man kann daraus schließen, dass die heutige Jugend nicht schlechter ist als die frühere, oder - wenn man so will - dass die Jugend vor Zeiten nicht besser war als die heutige ist, und ebenso auch die Zeiten.
Vielleicht tragen die nachfolgenden Erinnerungen eines "Alten" dazu bei, diesen Schluss zu bekräftigen.
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© Paul Glass 1997 - 2001 ff
Last update: 21.09.2001
