In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert geriet das Königreich Polen immer mehr unter den Einfluß der russischen Zaren. 1764 schloß Rußland mit Preußen ein Bündnis, um den von den Russen favorisierten Poniatowski auf den polnischen Thron zu hieven. Als es wegen dieser Einmischungspolitik fast zu einem russisch-österreichischen Krieg kam, wurde der Frieden auf Kosten Polens gerettet. Bei der 1. Polnischen Teilung 1772 machen alle drei Großmächte Gebietsgewinne und können dadurch ihr eigenes Territorium "abrunden".
Als 1791 in der berühmten Mai-Verfassung Polen zur Erbmonarchie umgewandelt wurde, wurde auf russischen Druck der polnische König zum Rücktritt gezwungen, weil Rußland das bisherige Wahlkönigtum logischerweise als geeigneter für seine eigenen Machtinteressen ansah. Ein eigens einberufener Reichstag der Polen mußte 1793 die 2. Teilung Polens akzeptieren.
Als sich die Polen diese russische Bevormundung nicht mehr gefallen ließen und 1794 einen Volksaufstand unter ihrem späteren Nationalhelden Kosciuszko versuchten, schlugen russische und preußische Truppen brutal zurück. Damit war Polens Schicksal besiegelt und das Ende als Staat gekommen: Mit der 3. Polnischen Teilung verschwand Polen 1795 von der europäischen Landkarte - für über 120 Jahre !
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Polen vor seiner Teilung | Die Gebietsverluste Polens 1772:
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Die Gebietsverluste Polens 1793:
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Das Ende Polens:
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Quelle:
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