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2.6 Das politisch-kulturelle Leben in Ensheim im Überblick


Extra-Info: Die Debatte um die Oskar-Orth-Straße in Ensheim


Verlautbarung der Geschichtswerkstatt Ensheim e.V. und des FDP-Ortsverbandes Ensheim im Blädche vom 1. August 2001, jeweils vertreten durch ihren Vorsitzenden Erich Wolf::

(ew/te). Am 08.08.2001 wird sich der Bezirksrat Halberg wieder (zum 3. Mal) mit dem Thema "Änderung des Straßennamens Oscar-Orth-Straße" befassen. Dazu stellt Erich Wolf als Vorsitzender der Geschichtswerkstatt Ensheim für diese fest: "Es gibt seit der Sitzung des Bezirksrates im Mai keine neuen oder sachlichen Kenntnisse, die nunmehr zu einer Umbenennung der Straße führen müssten. Ob es als "Dank" für das beste Wahlergebnis für den Oberbürgermeisterkandidaten in der ganzen Stadt in Ensheim gedacht ist und derselbe im Einklang mit dem CDU-Kreisvorsitzenden massiv die "Empfehlung" an ihre Parteifreunde im Bezirk Halberg ausgesprochen hat, der Änderung des Straßennamens zuzustimmen, oder, ob es darum geht, dem politischen Druck von Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat nachzugeben und der Umbenennung zuzustimmen ist unschwer zu erkennen. Zu Dr. Orth ist festzustellen, dass er in keiner NS-Organisation Mitglied war. Sterilisationen wurden in dieser zeit nicht nur in Homburg und im Bürgerhospital (Reppertsberg) in Saarbrücken, sondern werden, wie in der FAZ vom 30.05.2001 zu lesen war, bis zum heutigen Tag in Europa und Amerika gesetzeskonform durchgeführt. Dazu kann auch die Frage gestellt werden, Sterilisation oder, wie trotz der seit vielen Jahren vorhandenen Verhütungsmittel z. B. die Pille, die Abtreibung von ungeborenem Leben. Jeder der sich mit den Praktiken der Machthaber in Diktaturen z. B. dem "Dritten Reich", der DDR, der UdSSR oder in Balkanstaaten ernsthaft befasst, muss zu der Erkenntnis kommen, dass bei einer Weigerung von Dr. Orth oder anderen Ärzten ihre Arbeit nach den damals in Deutschland geltenden Gesetzen zu leisten, diese nicht nur ihren Arbeitsplatz und Beruf verloren hätten, sondern auch um die Gesundheit und das Leben für sich und ihre Familien fürchten mussten. In unserem Rechtsstaat den Mut zur freien Meinung oder Kritik am politischen System zu äußern steht jedem frei. Trotzdem zeigt sich oft die Wandlungsfähigkeit der Menschen, wenn es sich um den Erhalt ihres politischen Mandates oder gar der politischen Macht handelt. Dabei stellt sich die Frage, wie sich diejenigen damals unter dem Zwang der Diktatur des "Dritten Reiches" verhalten hätten, die heute verurteilen, ohne dass sich die Betroffenen verteidigen können." Für den FDP-Ortsverband Ensheim stellt der Vorsitzende Erich Wolf fest, dass sich dieser, ebenso wie der Beigeordnete im Bezirksrat Thomas Escher FDP, der Argumentation der Geschichtswerkstatt inhaltlich voll anschließt und Thomas Escher in der Sitzung des Bezirksrates am 08.08.2001 gegen die Änderung des Straßennamens stimmen wird. "Dies kann nur Erfolg haben", so Erich Wolf, "wenn die CDU im Bezirksrat ebenfalls, wie in der Sitzung im Mai, geschlossen gegen die Änderung stimmt. Von der SPD, als Antragssteller der Namensänderung, werden keine Stimmen zu erwarten sein und Bündnis 90/Die Grünen, die sich im Stadtrat massiv für die Änderung ausgesprochen haben, sind im Bezirksrat nicht mehr vertreten." Sollte es entgegen dem Abstimmungsergebnis der letzten Sitzung im Bezirksrat eine Mehrheit für die Namensänderung geben, "schlägt die Geschichtswerkstatt ebenso, wie die FDP", so Wolf, den Namen "Spitalstraße" vor.

(Hinweis: unkorrigierte Fassung des Textes im Blädche; PG)


Quellen: 


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