3.6.2 Einzelberichte
ADT, Mathias (Gründer der Adtschen Dosenindustrie)
Mathias Adt war ein Sohn des Bliesmüllers Johann Michael Adt aus Frauenberg bei Saargemünd. Er übernahm im Jahre 1739 in Erbpacht die Bannmühle des Klosters Wadgassen in Ensheim, die sog. Gassenmühle von seinem Schwiegervater Theobald Junck , dessen Tochter Anna Catharina er am 4. Februar 1738 geheiratet hatte.
Mathias Adt hatte bei seinem Bruder das Holzschnitzhandwerk erlernt und beschäftigte sich neben seiner Arbeit als Müller mit der Herstellung von einfachen geschnitzten Holzdosen. Diese sog. Müllerdose oder auch Klosterdose fand in der Folgezeit guten Absatz, vor allem durch die Verkaufsförderung der Wadgasser Mönche. Nachdem ein Franzose die in der Herstellung viel billigere Papierdose erfunden hatte, ging auch Mathias Adt zu diesem Produkt über. Nicht zuletzt mit Hilfe seiner acht Söhne konnte er die Produktion erheblich ausweiten. Schließlich richtete das Kloster selbst um 1780 in den Räumen der Ensheimer Propstei eine Dosenfabrik ein, um die Konkurrenten in den Nachbardörfern auszuschalten. Diese Fabrik wurde von Johann Peter Adt, dem 9. Kind von Mathias Adt geleitet, wurde allerdings ein Opfer der Französischen Revolution.
Mathias Adt wurde der Gründer einer großen Familie, deren Nachkommen heute in vielen Ländern leben. Seine erste Frau Anna Catharina Junck gebar ihm zwischen 1739 und 1756 nicht weniger als zwölf Kinder; seine zweite Frau Anna Catharina Trebel aus Bliesdalheim noch ein weiteres Kind. Nachstehend eine Übersicht über die direkten Nachkommen des Mathias Adt:
J. Michael | t 17.04.1739 | Ensheim |
J. Baptist | t 24.06.1740 | Ensheim |
Johann | t 30.06.1742 | Ensheim |
A. Margaretha | t Jan. 1744 | Ensheim |
A. Barbara | t Nov. 1744 | Ensheim |
J. Georg | t 25.03.1747 | Ensheim |
Mathias | t 09.11.1748 | Ensheim |
Susanna | t 14.03.1750 | Ensheim |
J. Peter | t 25.05.1751 | Ensheim |
A. Elisabeth | 06.10.1752 | Gassenmühle |
Andreas | 16.10.1754 | Gassenmühle |
A. Elisabeth | 14.10.1756 | Gassenmühle |
Michael | 11.07.1764 | Gassenmühle |
Literaturtips:
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© Paul Glass 1997 - 2001 ff