Auf dieser Seite finden eine kleine Übersicht über die wichtigsten Aussprache- bzw. Schreibregeln und über die Hauptelemente der Grammatik unserer Mundart.
Meiner Meinung nach sollte sich jeder Mundartautor um sprachliche Konventionen bemühen, also um mehr oder weniger konsequent durchgehaltene Aussprache- und Schreibregeln, um das geschriebene mundartliche Wort auch für Außenstehende nachvollziehbar zu machen. So muß sich jeder, der sich schriftlich mundartlich ausdrücken will, entscheiden, welche Schreibweise er bevorzugt: eine eher leserfreundliche, sich eng an das Schriftdeutsche anlehnende Schreibweise, oder eine lautgerechte, den lautlichen Besonderheiten eines Dialektes eher entsprechende Schreibweise, die allerdings an den Leser zunächst besondere Ansprüche stellt, muß er sich doch erst einmal an diese sicher ungewöhnliche Form gewöhnen.
Ich beschäftige mich seit 1974 mit der Ensheimer Mundart und habe seitdem schon manche Korrekturen bei der Schreibweise vornehmen müssen, weil die früheren Versionen einfach nicht konsequent lautgerecht waren. Auch für diese Internet-Ausgabe habe ich nochmals Änderungen vorgenommen, wenn man so will, eine Art kleine "Rechtschreibreform" durchgeführt. Dazu folgende Beispiele:
vorherige Schreibung | neue Schreibung | Beispiel (vorher) | Beispiel (neu) | Begründung |
eij (mit Tilde) | äi | Gereij | Ge'räi | Zwischenlaut, der näher bei einem 'ä' als bei einem 'e' liegt; zusätzlich Unterstrich |
ier | ia | Dier | Dia | 'r' im Auslaut nicht gesprochen, dafür ein schwaches 'a' |
er | a | Dokder | Dogda | 'er' im Auslaut als schwaches 'a' gesprochen |
oo (mit Tilde darüber) | oo | Woon (mit Tilde) | Woon | statt Tilde jetzt Unterstrich für lang und stumpf ausgesprochene Vokale |
Trotz allem Bemühen um eine konsequente Schreibweise gibt es, abhängig vom mundartlichen Sprecher und seiner Aussprache, Fälle einer ambivalenten Schreibweise, die man meines Erachtens u. U. tolerieren muß: dies ist vor allem bei den folgenden Konsonanten der Fall, wobei der Grundsatz gilt: Konsonanten sind am festesten im absoluten Anlaut und weniger fest im absoluten Auslaut bzw. im Inlaut (also in intervokalischer Stellung). Dazu folgende Beispiele:
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