Das Fest Allerheiligen ist herangekommen und wird feierlichst begangen. Zum Nachmittagsgottesdienst erscheint jedoch bereits alles in Trauerfarbe, denn kaum sind die Freudenhymnen verklungen, so ertönen auch sofort schon die Trauerklänge zum Vorabend des Gedächtnisses der "armen Seelen".
Aus dem Gotteshauses eilt alles auf den dasselbe umgebenden Kirchhof, zu den mit lebenden duftenden Blumen freundlichen geschmückten Gräbern, welche schon so oft ihren Inhalt gewechselt haben und in denen die Asche der Generationen eines Jahrtausends ruht.
Hier betet man für die Seelenruhe der verstorbenen Angehörigen und besucht in gleicher frommen Absicht die Gräber der Freunde und Bekannten.
Dies ist auch am Allerseelentag der Fall. Des Abends spät in dunkler Nacht und am Allerseelentag in aller Frühe und des Abends erschallt das Geläute sämtlicher Glocken feierlich vom Turm. Man möchte fast glauben, die Glocken fühlen die Trauer mit, welche an diesem Tage in die Herzen der Dorfbewohner eingezogen ist, so eigentümlich erscheint deren Klang.
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© Paul Glass 1997 - 2001 ff
Last update: 21.09.2001