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Grumbier|bròòle

Einer der beliebtesten Bräuche bis zum heutigen Tag ist das Grumbier|broole, das man im Herbst auf vielen Stellen des Ensheimer Banns beobachten kann.

Ursprünglich stand dieses Fest immer in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Kartoffelernte; nachdem aber immer weniger Leute noch eigene Kartoffeln anbauen und sie lieber im Supermarkt kaufen, entfällt heutzutage die Vorstufe der Kartoffelernte: früher ließ man das vertrocknete Kartoffelkraut auf den Feldern liegen, um es dann beim Grumbier|bròòle als Brennmaterial zu benutzen. Heute nimmt man Buchen- oder Zwetschgenbaumholz, um möglichst viel Glut zu bekommen.

Während das Feuer langsam herunterbrennt, werden Spiele gemacht, wird gesungen und getrunken und gelacht und viel gefòòdsd. Wenn genügend Glut zur Verfügung steht, wird diese Glut auseinandergerecht, um sie wiss wärre, also an ihrer Oberfläche etwas abkühlen zu lassen. 

Nach ca. fünf Minuten legt man die gewaschenen Kartoffeln (ideale Größe: ca. 6 cm Durchmesser; pro Person ca. 5 - 6 Kartoffeln) auf die Glut und lässt sie ca. 10 Minuten schwiddse. Danach werden sie vom Rand her vollständig mit der Glut bedeckt. Man legt ein bisschen Kleinholz darüber, um die Glut von oben heiß zu halten und beginnt jetzt, sich ein Stück Lyoner, ein Würstchen oder einen Schwängk|bròòle zu grillen. 

 

De Dieda leed die Grumbìere ins Fier...

 

Der traditionsbewusste Grumbìere|bròòla verzichtet auf den noumoolische Schwängk|bròòle bzw. auf das Grillen von Würstchen und greift wie seine Vorfahren zum stinknormalen aber köstlichen Lyoner, ohnehin die Saarländer-Wurst Nr. 1: Normalerweise wird ein ganzer Ring Lyoner (nòòdìerlich unsera Medds in Ensemm!) in mehrere Lagen Zeitungspapier (das mit Bier gut durchfeuchtet wurde) eingewickelt und auf die Glut (in der gerade die Grumbìere schmoren) gelegt. Dort lässt man den Lyoner ca. 10 bis 15 min garen. Zwischendurch 2 - 3 mal wenden. Dazu passt hervorragend scharfer Senf von... naja, klar: Amora!

 

De Dieda schärrd die Gluud somme ...

Nach ca. 25 bis 30 Minuten sind die Grumbiere gùdd: man recht die Glut auseinander und pickt die Kartoffeln aus der Glut.

 Man isst sie selbstverständlich mit der Schale. Dazu reicht man neben dem Gegrillten Käässchmeer medd Ziwwele, eine wunderbare mild gesalzene Quarkspeise ("wissa Kääs") mit feingehackten Zwiebeln und eingelegte Heringe

Dazu Bier vom Fass und hinterher ein paar Schnäpse (Ensemma Sälwa|gebrännda) zur besseren Verdauung!

 

 

Zum Nachmachen sehr empfehlenswert! 

Surftipp:

Und dann gibt's auch das noch... : http://www.kartoffelbraten.de


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Last update: 27.12.2004                         © Paul Glass 1997 - 2001 ff