Der 1. Schwabenzug
Im Jahre 1723 erließ der österreichische Kaiser Karl VI das erste Ansiedlungspatent für die Besiedlung des Banats, einer Landschaft, die fünf Jahre zuvor unter österreichische Militärverwaltung gestellt worden war. Mit diesem Ansiedlungspatent und entsprechenden Werbemaßnahmen wollte Österreich den Wiederaufbau der Region nach den Türkenkriegen beschleunigen, was tatsächlich durch die große Zuwanderung im Rahmen mehrerer Einwanderungswellen auch gelang. Die von der Auswanderung ihrer Untertanen betroffenen Landesherren versuchten mehrfach im Laufe des 18. Jahrhunderts, durch entsprechende Auswanderungsverbote und Strafandrohungen die ständig steigenden Auswanderungszahlen einzudämmen. Selbst der deutsche Kaiser, der ja das erste Ansiedlungspatent für die Besiedlung des Banats erlassen hatte, schob bereits 1724 eine Verordnung nach, mit deren Hilfe arme, kriminelle und ohne gültige Pässe reisende Einwanderer zurückgeschickt werden sollten.
Diese Zuwanderung wurde übrigens auch religiös motiviert;
die Neusiedler sollten in ihrer neuen Heimat eine "Vormauer der Christenheit"
bilden. Übrigens galt dieses Ansiedlungspatent nur für Katholiken!
Neben den später Banater Schwaben genannten deutschen Siedlern
wurden auch Franzosen, Italiener und Spanier als Kolonisten angeworben.
Erst nach dem Toleranzedikt Josephs II 1782 war auch die Zuwanderung
von Nichtkatholiken möglich.
Die heute noch existierenden Dörfer weisen wegen dieser staatlich
geförderten Einwanderung meist einen planmäßigen
Grundriß auf. Die deutschstämmige Bevölkerung wurde
zum großen Teil im Jahre 1945 aus ihrer dortigen Heimat vertrieben.
Ein Blick auf die deutschen Sprachinseln (in roter Farbe) vor 1945 zeigt die Hauptgebiete der deutschen Auswanderung nach Südosteuropa:
Quellen:
Zur 2. Etappe der Einwanderung nach Ungarn
Zur 3. Etappe der Einwanderung nach Ungarn
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