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Extra-Info: Firma Seeger, Königstein


Die Zwangsarbeit spielte im weiteren Verlauf des Krieges eine immer größere Rolle, weil immer mehr Männer zur Armee einberufen wurden, um die vielen getöteten und verwundeten Soldaten zu ersetzen - offenbar auch bei der in Frankfurt am Main ansässigen Firma Seeger.

Spätestens Anfang Februar 1944 gelangte auch eine Gruppe tschechischer Frauen  nach Deutschland, wo sie bei der Firma Seeger in Frankfurt am Main als sog. »Ostarbeiter« oder »Zivilarbeiter« eingesetzt wurden. Laut den Aussagen der tschechischen Zwangsarbeiterinnen hatte Seeger schon damals mehrere Filialen, darunter eine in Ensheim-Saar. In die dortige Filiale wurde nach dem Bombenangriff im April 1944 und der damit verbundenen Zerstörung der Frankfurter Produktionsanlagen die Seegersche Produktion ausgelagert. Über den genauen Zeitpunkt des Umzugs gibt es unterschiedliche Erinnerungen. Nach einer anderen Aussage wurde erst am September in Ensheim produziert - und zwar vor allem Kugellager, die ja vor allem für die Rüstungsindustrie sehr wichtig waren.. Vermutlich in den Räumen der Firma Gebr. Adt wurde bis Anfang November 1944 weiterproduziert, bis dann auch die Fabrikanlagen in Ensheim Ziel eines verheerenden Bombengriffs wurden. Danach wurde die Produktion nach Königstein im Taunus verlagert, wo die jungen Tschechinnen noch bis Ende November für Seeger tätig waren.

Eine E-Mail-Anfrage Anfang Mai 2005 brachte keine neuen Erkenntnisse. Laut Frau Winkler von Seeger-Orbis sind die damaligen Geschäftsführer nicht mehr am Leben, weshalb man über jene Kriegsjahre keine Informationen mehr habe. (Sic!)

Das Unternehmen heißt heute Seeger-Orbis und ist nach eigenem Bekunden der »führende Hersteller von Sicherungsringen und Sprengringen«. Die Firma hat in den Entschädigungsfonds für die Zwangsarbeiter nicht eingezahlt. In der offiziellen Firmenhistorie bleiben die Kriegsjahre ausgeklammert.


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Quelle:


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Letztes Update: 10.05.2005                       © Paul Glass 1997 - 2001 ff