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Zwangsarbeiterinnen in Ensheim
Die Zwangsarbeit spielte im weiteren Verlauf des Krieges eine immer größere Rolle, weil immer mehr Männer zur Armee einberufen wurden, um die vielen getöteten und verwundeten Soldaten zu ersetzen. Die Zahl der in Deutschland und in den besetzten Gebieten eingesetzten Zwangsarbeiter wird auf 13,5 Millionen geschätzt, darunter über 2 Millionen Frauen.
Auf diese Weise gelangte auch eine Gruppe tschechischer Frauen Anfang Februar 1944 nach Deutschland, wo sie bei der Firma Seeger in Frankfurt am Main als sog. »Ostarbeiter« oder »Zivilarbeiter« eingesetzt wurden. Da sie gegen ihren Willen in Deutschland arbeiten mußten, ist jedoch die Bezeichnung »Zwangsarbeiter« viel aussagekräftiger. Das Leistungspensum war hoch bei minimalem Gehalt und unterdurchschnittlicher Verpflegung. Es handelte sich u.a. um die folgenden Frauen:
Vorname und Name | Lebenslauf ? | Zeitzeugenbericht ? |
Froneiska Jehliková (* 1924) | nein | nein |
Mila K. (+ 02.11.1944) | nein | nein |
Marie Kinclová (* 1924) | ja | ja |
Emilie Nemecková (* 1924) | ja | ja |
Anna O. (+ 02.11.1944) | nein | nein |
Marie Svandová (+ 02.11.1944) | nein | nein |
Marie Uherková (* 1924) | ja | ja |
F. V. (* 1924) | ja | ja |
Lida V. (+ 02.11.1944) | nein | nein |
Erst im Mai 2005 ist mir bekannt geworden, daß auch in Ensheim Zwangsarbeiterinnen eingesetzt worden waren. Es handelt sich um die o.g. jungen Tschechinnen, die nach einem Bombenvolltreffer auf die Frankfurter Fabrik der Fa. Seeger ab April 1944 in deren Filiale in Ensheim weiterarbeiten mußten. Bei einem Luftangriff der Alliierten am 2. November 1944 auf den Ensheimer Produktionsbetrieb wurden vier von ihnen tödlich verletzt, die anderen z. T. verletzt, wie z. B. Frau Jehliková und Frau Uherková. Außer den Tschechinnen waren auch junge russische Frauen bei Fa. Seeger in Ensheim eingesetzt. Auch von ihnen starben vier bei dem erwähnten Bombenangriff. Die toten Mädchen sollen in Ensheim beerdigt worden sein.
Im Moment laufen weitere Recherchen. Ich würde mich freuen, wenn Ensheimer Zeitzeugen weitere Informationen zu diesen Zwangsarbeiterinnen und zu ihrem Aufenthalt in Ensheim für mich hätten. Bitte melden!
Hier geht's bei diesem Thema weiter:
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Quellen:
Lesen Sie auch:
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Letztes Update: 12.05.2005 © Paul Glass 1997 - 2001 ff