Folge 1: Der Lambdazismus

S

 

SchääLe (m)

Schädel (m)

Mòmme, ich hòmmich dòò òmm Dier|beklääds gerännd! Jeddse dùdd ma minn SchääLe weh! Kònnsche mòòl bloòse, dònn dùdd’s nìmmeh so weh?
(Mama, ich habe mir am Türrahmen den Kopf gestoßen. Jetzt schmerzt mein Kopf. Kannst du mal auf die Stelle am Kopf blasen, dann tut es nicht mehr so weh?)

 

SchääLe (f/pl)

Scheiden (f/pl)

Bùùb, die Sänse|bleLLa sollsche imma in die SchääLe mache, dass ma sich nìdd dròòn schniLLe dùdd, ne!
(Junge, du sollst doch die Sensenschneiden immer in die Schutzbehälter tun, damit man sich daran nicht schneidet.)

 

schääLe

scheiden

 

 

sich schääLe lònn

sich scheiden lassen

Hasche's schùnn gehärrd? De Jääb ùnns Idche gähngde sich aa schääLe lònn! Dass hònnich kùmme gesìehn, wääsch(d)e, dass Idche siffd jòò so, dass dùdd jòò im Konsumm jeeLe Daa e Flasch Roodwinn kaafe, so vamässe siffd dassäll!
(Hast du schon gehört? Jakob und Ida sollen sich auch scheiden lassen! Das habe ich kommen sehen. Weißt du, Ida ist ja eine schwere Alkoholikerin; die kauft jeden Tag eine Flasche Rotwein im ASKO.)

 

SchääLung (f)

Scheidung (f)

Jòò! Jòò! So e SchääLung ìsch hald in de wìnnischde Fäll äbbes GùLLes, ùnn wänn Kenn dòò sìnn, schùnn grad gaa nìdd!
(Es stimmt schon: Eine Scheidung hat in den wenigsten Fällen etwas Gutes, und wenn Kinder da sind, schon überhaupt nicht!)

 

in SchääLung lääwe

in Scheidung leben

’S Friedche haddma gesaad, ääs ùnn de Pidd gähngde jeddse aa in SchääLung lääwe. Jòò, s’ hädd nìmmeh gemeechd, däär gähng jòò aa meh bäi Häggse|luis hugge wie dehämm.
(Elfriede hat mir gesagt, sie und Peter würden jetzt auch in Scheidung leben. Sie habe keine Lust mehr, mit ihm zusammenzuleben; ihr Mann würde ja mehr Zeit im Gasthaus Bischof verbringen als zu Hause!)

 

Schaff|klääLa (n/pl)

Arbeitskleidung

Lissbedd, hasche minne Schaff|klääLa geweschd?Owohäär, Fridds! Die kònnsche doch nochemòòl òòndùùn, oLLa nìdd?
(Elisabeth, hast du meine Arbeitskleidung gewaschen? – Aber nein, Fritz! Die kannst du doch noch einmal anziehen, oder?)

 

schbääLa

später

Jeddse, wass ìsch? SchbääLa bruchsche ma nìmmeh se kùmme, dasses grad wääsch(d)!
(Jetzt entscheide dich! Hinterher brauchst du nicht mehr zu kommen, nur dass du es weißt!)

 

schbääLa|hìen

später(hin)

Jòò, schbääLa|hìen ware ma noch bäim Oss priwadisìere. Olägg, wass hòmmìer gùdd gehuggd!
(Ja, später hat uns noch Oswald zu sich nach Hause eingeladen. Wir haben noch lange getagt!)

 

schbääLa|nuss

gegen später, späterhin

Wònn sollichen kùmme? – Ei schbääLa|nuss, sòòma so gähng nòrre finnef!
(Wann soll ich denn kommen? – Na, gegen später, sagen wir, so gegen fünf Uhr.)

 

schbrääLe

ausbreiten, ausbringen

Hasche dass aa frìeha dehämm noch mache mìsse: de Pùhl uss da Abords|gruub schebbe ùnn im gònse Gaade schbrääLe? Äh, wie degg häLLich grad koddse kìnne!
(Hast du das früher auch noch machen müssen? Die Jauche aus der häuslichen Klärgrube schöpfen und auf das Gartenland ausbringen? Igitt, wie oft hätte ich mich bei dieser Arbeit [vor lauter Ekel] übergeben können!)

 

de Mìschd schbrääLe

Mist auf das Feld ausbringen

Olägg, hadd dass frìeha imma geschdùnk, wänn die Buure de Mischd hònn schbrääLe mìsse! Dòò hasche nìdd kìnne vòòr die Dìer gehn! Ä, wass fa e Soueräi!
(Meine Güte, was hat das früher immer gestunken, wenn die Bauern ihren Mist auf den Feldern ausgebracht haben. Da konnte man das Haus nicht verlassen!)

 

Schdään|boLLem (m)

Steinboden (m)

Bùùb, hugg dich nìdd ùff dänne kalde Schdään|boLLem, dòò grìsche de Wolleff ùnn dònn bìsche gepinnichd, dass wääsch(d)e jòò!
(Junge, setze dich nicht auf den kalten Steinboden; da bekommst du eine Entzündung am Hintern, und das ist unangenehm, das weißt du ja!)

 

Schdään|schläiLa (f)

Steinschleuder (f)

Frìeha hònn die Bùwwe e Schdään|schläiLa gegnoddeld, häidsedaas schbìele die Bùwwe nùrre noch òmm Kompjuuda!
(Früher haben sich die Buben eine Steinschleuder gebastelt, heute spielen die Jungs nur noch am PC.)

 

Schdroom|lääLung (f)

Stromleitung (f)

Bedda, ’s hadd gaa känn Wärrd! Ma mìsse die Bääm dòò ewäggmache, sunsch(d) waggse die ball in die Schdroom|lääLung!
(Elisabeth, es gibt keine Alternative! Wir müssen diese Bäume beseitigen, sonst wachsen sie in die Stromleitung!)

 

schìLLe

schütten

Ei, Vroon, kònnsch die Millich schùnn in die Kònn schìLLe! Ich hòllese glich medd!
(Veronika, du kannst die Milch bereits in die Kanne schütten. Ich nehme sie gleich mit!)

 

Schìnn|luuLa (n)

[Schindluder] freches Mädchen

Hagudd, so e aldes Schìnn|luuLa hònnich noch nìdd gesìehn! Unn männsch(d)e, ’s gähng(d) sich vòòr ääm färchde? Owohäär!
(Mein Gott, solch ein freches Gör habe ich noch nie gesehen! Meinst du etwa, sie habe Angst vor mir? Überhaupt nicht!)

 

Schìnn|luuLa medd jemònde triewe

mit jdm. Schindluder treiben

Dass Rächien dùddoch medd sinnem Alwies aa nùrre Schìnn|luuLa triewe, oLLa?
(Die Regina treibt doch mit ihrem Alois auch nur Schindluder, oder?)

 

Schiss|wäLLa (s)

Scheißwetter (s)

Huguddnochemòòl! Bäi dämm dòò Schiss|wäLLa grìsche doch grad de Schdurdse!
(Verflixt nochmal! Bei diesem Scheißwetter bekommst du doch Depressionen!)

 

SchläiLa (f)

Schleuder (f)

Michel, soll de Oba da e SchläiLa boue? Dòò driwwe hadds scheene WiLLe!
(Michael, soll ich [= dein Opa] dir eine Zwille basteln? Da drüben stehen schöne Weiden!)

 

SchläiLa|ball(e) (f)

Schleuder (f)

Wämma frìeha in da Schùùl SchläiLa|balle geschbìeld hònn, dòò warich degg de Alla|erschd ùffem Schbord|plädds!
(Wenn wir früher in der Schule Schleuderball spielten, war ich oft zuallererst auf dem Sportplatz.)

 

SchläiLa|gòng (f)

Schleuder (f)

Dass fäine Schdìffche dòò därfsche nùrre imme nìLLadde SchlaiLa|gòng schläiLLarre!
(Den zarten Stoff da darf man nur in einem niedrigen Schleudergang schleudern.)

 

SchläiLa|kurs (m)

Schleuderkurs

Ich glääb, de Onndoon solld aa mòòl bäim ADAC e SchläiLa|kurs mache, so wie därsäll medd sinnem Karre durchs Owwa|dorf ròòse dùdd!
(Ich glaube, auch Anton sollte mal beim ADAC ein Fahrsicherheitstraining absolvieren; so wie er mit seinem Auto durchs Oberdorf rast!)

 

SchläiLa|präis (f)

Schleuder (f)

Die noue Billa, die jeddse owwe im Gongk hängge, die hòmma zùmme SchläiLa|präis grìdd; dass därfsche ball gaanimmònd va|zehle!
(Die neuen Bilder, die jetzt im Flur oben hängen, haben wir zum Schleuderpreis kaufen können, das darf man fast niemand erzählen!)

 

SchläiLa|sìdds (m)

Schleudersitz (m)

Bäi dänne meechd ich nìdd schaffe mìsse; dòò huggsch(d)e doch imma ùffem SchläiLa|sìdds, oLLa?
(Bei der Firma möchte ich nicht arbeiten müssen; da musst du doch ständig Angst haben, entlassen zu werden.)

 

SchlìeLe (m)

Schlitten (m)

Mòmme, ich bruch e noua SchlìeLe; dänne alde hònnich grad henne òmm Krämel gerallichd!
(Mutter, du musst mir einen neuen Schlitten kaufen; den alten habe ich gerade [auf der Rodelbahn] im Krämel »zerlegt«.)

 

SchlìeLe|bòhn (f)

Schlittenbahn

Ouwawou, wass hòmmìer frìeha scheene SchlìeLe|bòhne im gònse Dorf gehaad – wie’s noch känn Audos gänn hadd! Vùmm Gridds ùm Wiggaschbärch sìmma gefahr bis nùnna in die Au!
(Mensch, was haben wir früher in Ensheim schöne Rodelbahnen gehabt, als es noch keine Autos gab. So sind wir zum Beispiel vom Wegkreuz auf dem Wickersberg bis runter zur Aubach gefahren!)

 

SchlìeLe fahre

Schlitten fahren

Olägg, wass sìmmìer frìeha im Winda imma SchlìeLe gefahr! Unn häid felld in Ensemm kumm noch richdich Schnee! Dass hadd nùrre medd dänne Adom|bùmbe vùnn dänne Amerigòòna ùnn Russe se dùùn! Die Klùdds|kebb hònn’s gònse WäLLa kabudd gemach!
(Mensch, was sind wir früher im Winter immer oft Schlitten gefahren. Und heute fällt in Ensheim kaum noch Schnee. Das kommt bestimmt von den Atombomben, welche die Amis und die Russen in der Vergangenheit gezündet haben. Die Blödmänner haben unser ganzes Wetter in Unordnung gebracht!)

 

SchlìeLe|fahre (n)

Schlittenfahren (n)

O Bùùb, reech mich nìdd ùff, ge ùff de Bärch zùmm SchlìeLe|fahre.
(Ach, Junge, bitte reg’ mich nicht auf! Gehe zum Schlittenfahren auf den Wickersberg!)

 

SchlouLa (f)

Einfall, Idee

 

 

ùff die SchlouLa kùmme

1. auf die Idee kommen

2. etw. bemerken, herausfinden

Jòò, ùnn dònn sìnnse ùff die SchlouLa kùmm, sie kìnnde jòò ùffem Kaabidd|huffe e Fierche mache ùnn die alde Rääfe va|bränne, die woo dort ge|lää hònn. Unn dònn hadd de Ernschd de Schònndaam gehòll - ùnn jeddse hòmmìer e Gnellche grìdd!
(Ja, und dann hatten die Buben die Idee, auf dem Karbidhaufen [unterhalb des Wildfangs] ein Feuer zu machen und die alten Reifen, die dort herumlagen, zu verbrennen. Dann hat Ernst ... den Dorfpolizisten gerufen - und jetzt haben wir einen Strafzettel bekommen.)

 

schmuuLich

schwül

Lägg mich in da Kabb geschess, Seffa, wass ìsch dass häid wiLLa schmuuLich! Dass gìdd beschdimmd noch äbbes, wass männsche?
(Meine Güte, Josefine! Ist das heute wieder schwül! Bestimmt gibt es heute noch ein Gewitter, oder was meinst du?)

 

schnäiLich

[schneidig] 1. komisch; unmodisch;

2. lustig, witzig

1. Hasches Seffa häid schùnn im Dorf gesìehn? Olägg, ìsch dass Greddche wiLLa so schnäiLich gepossd!
(Hast Du heute die Josefine schon im Dorf gesehen? Meine Güte, ist die Frau wieder so unvorteilhaft angezogen!)

2. De Hibbe ìsch e schnäiLicha Bùùb, ne?
(Herbert ist ein lustiger Zeitgenosse, nicht wahr?)

 

e SchnäiLicha (m)

ein lustiger, witziger Kerl; Witzbold

Jòò, dämm Magreedche sinna, dass ìsch e SchnäiLicha, dòò gìdd’s degg äbbes se lache!
(Ja, der Mann (oder Freund) von Margarethe ist ein lustiger Kerl. Der bringt die Leute oft zum Lachen!)

 

e SchnäiLiches (n)

ein lustiges Mädchen; ein (weiblicher) Witzbold

’S Troudche ìsch aa mòòl e SchnäiLiches, oLLa? Ich hädd mich gìschda òowed kìnne wiLLa die gòns Zidd va|bachele! Nää! Nää!
(Die Gertrud ist auch ein lustige und witzige Person. Ich hätte mich gestern abend vor lauter Lachen wieder verpinkeln können. Nein, sowas!)

 

schnäLLarre

1. mit dem Gummi schießen

2. mit etw. wippen (z.B. mit dem Lineal an der Tischkante)

1. Ich sòòn da’s im GùLLe: Lass jòò dänne Gummi nidd schnäLLarre, sùnsch(d) grìsche Schlee, awwa fròò nìdd wie!
(Ich warne dich: Lass ja nicht den gespannten Gummiring los, sonst gibt’s Schläge - und nicht zu knapp!)

2. Frìeha in da Schùùl hòmma degg dass faawiche Lesch|pabìer gekaud ùnn dònn Kichel|cha druss gemach ùnn ùffs Lineal drùff|geleed, ùnn dònn hòmma die Kuchel ònn die Degg ge|schnäLLadd ùnn dòò ìschse wie lòng hängge|geblieb – ùnn bis sich de Lehra rùmm|gedrääd hadd, hadd dass Ding schùnn ònn da Degg gebabbd!
(Früher haben wir in der Schule das farbige Löschpapier gekaut und so mit Spucke angefeuchtet, dass wir daraus Kügelchen formen konnten. Dann haben wir eine solche Kugel auf unser Lineal gelegt, das Linealende mit der Kugel gespannt und losgelassen. Die Kugel flog dann zur Saaldecke und ist dort hängengeblieben. Bis sich der Lehrer rumdrehte, klebte das Ding schon an der Decke!)

 

schnäLLarre lònn

loslassen (Gummi, Seil...)

Dù sollsch(d) dass Gummi nìdd schnäLLarre lònn! WiesgewiLLa grìdd’s jemònde ins Au, ùnn dònn ìsch de Ballaawa dòò!
(Du sollst den gespannten Gummiring nicht loslassen! Ehe du dich versiehst, triffst du jemanden ins Auge und dann ist der Ärger da!)

 

schnaLLarre

schnattern; frieren; frösteln; zittern (weil man friert)

Hasche kald, Seffa, oLLa fa wass dùsche grad so grusslich schnaLLarre?
(Friert es dich, Josefine, oder warum zitterst du gerade so arg?)

 

e SchniLLa

ein Schneider

Da Mòmme ìehr Babbe - also minn Oba - waa SchniLLa in Ensemm; dässwää hònnse im Dorf nùrre »SchniLLasch Mariche« zùùera gesaad.
(Mutters Vater war Schneider in Ensheim. Deshalb wurde sie im Dorf »Schneiders Maria« genannt.)

 

e SchniLLasch

1. eine Schneiderin; 2. [Hausnamen: Kiel]

Unn minn Gòòd, Glase Berda, waa aa e SchniLLasch. Die hadd Mäss|gewänna fa die Paschdeer ùnn Fòhne ùnn so ònna Dinges fa die Kirch gemach.
(Und meine Patin, Bertha Glass, war auch Schneiderin. Sie hat Meßgewänder für die Pfarrer und Fahnen und noch andere kirchliche Dinge geschneidert.)

 

schniLLarre

schneidern

Sich sälwadd äbbes schniLLarre, dass kònn aa nìdd jeeLa!
(Sich selbst Kleider zu schneidern, das kann nicht jeder!)

 

SchniLLa|schäär

Schneiderschere (,)

Dòòdevòòr kònnsche dòòdass Gresch|kinnche vùnn Schäär nìdd hòlle! Dòò bruchsche e richdichi SchniLLa|schäär, die gònns suwwa|che schniLLe dùdd.
(Für diesen Zweck kannst du diese Billigschere nicht nehmen. Da brauchst du eine richtige Schneiderschere, die ganz exakt schneidet.)

 

SchniLLa|sìdds

Schneidersitz (,)

Frìeha hònn die Lehrbùwwe faschd nùrre im SchniLLa|sìdds geschaffd.
(Früher haben die Auszubildenden des Schneiderhandwerks fast nur im Schneidersitz gearbeitet.)

 

schniLLe

schneiden

Mariche, kònnsche ma morje die Zeewe|näächel schniLLe; ich kòmmich nìmmeh so gùdd bìgge, wääsch(d)e?
(Maria, kannst du mir morgen die Fußnägel schneiden. Weißt du, ich kann mich nicht mehr so gut bücken!)

 

sich die Gròòbe schniLLe

sich die Fingernägel schneiden

Oh Bùùb, kìnnsch da aa nochemòòl dinne Gròòbe schniLLe, dass sidd richdich ùùn|rònnschìerd uss, wääsche!
(Ach, Junge, du könntest dir mal wieder die Fingernägel schneiden, die sehen so ungepflegt aus!)

 

jemònd(e) die Gärrschd schniLLe

jdm. gehörig die Meinung sagen

Lass dänne Däiwängga nùrre hämm|kùmme! Dämm wäärich die Gärrschd schùnn schniLLe, awwa fròò nìdd wie!
(Lass den Kerl nur nach Hause kommen! Dem werde ich gehörig die Meinung sagen, und wie!)

 

e SchniLLeräi

Schneiderei (f)

Minn Großbabbe vùnn da Mòmme ìehra Sidd hadd e SchniLLeräi in da Haabd|schdròòß gehaad, wissawie vùnn Leismònns.
(Mein Großvater mütterlicherseits hatte eine Schneiderei in der Hauptstraße, gegenüber vom Schuhhaus Leismann.)

 

schuLLarre

wackeln, beben

Wänn de Jochònn owwe|nuff durch die Kich leefd, dùnn bäi uns die Dibbe im Kiche|schònk schuLLarre!
(Wenn Johann in der Wohnung über uns in der Küche umherläuft, wackeln bei uns die Tassen im Küchenschrank!)

 

Schwinne|bròòLe (m)

Schweinebraten (m)

Frìeha hadd’s bäi uns degga so e richdich gùLLa Schwinne|bròòLe gänn, awwa häid kònnsche jòò so äbbes ballnäggschd nìmmeh ässe, wällse die Wuddse medd allem Schiss|drägg fìeLarre!
(Früher hat es bei uns öfter richtig schmackhaften Schweinebraten gegeben, aber heute kann man so etwas ja fast nicht mehr essen, weil viele Bauern ihre Schweine mit allem Dreckzeug füttern.)

 

seeLa ...

sagt er ...

Bass ùff! Jeddse seeLa glich wiLLa, er wär’s nìdd gewään!
(Pass mal auf! Jetzt sagt er gleich wieder, er sei es nicht gewesen!)

 

sefrieLe

zufrieden

Memm Lui hòmma e gònns sefrìeLena Dochda|mònn ins Huss grìdd, dòò kòmma gaanidd gnawwarre!
(Mit dem Ludwig haben wir einen ganz zufriedenen Schwiegersohn ins Haus bekommen; da kann man gar nicht herumzumäkeln.)

 

sefrieLe sìnn

zufrieden sein

Unn, Välldes, bìsche jeddse sefrìeLe, oLLa gìdd’s noch äbbes se gnawwarre?
(Und, Valentin, bist du jetzt zufrieden, oder hast du noch an etwas herumzumäkeln?)

 

serigg|bleLLarre

1. zurückblättern; 2. zum Anfang blättern

Wo die Billa sìnn, willsche wisse? Ei, dòò musche e baa Sidde serigg|bleLLarre!
(Du möchtest wissen, wo die Bilder zu finden sind? Da musst Du ein paar Seiten zurückblättern.)

 

sesòmme|liLLe
(sòmme|liLLe)

zusammenläuten

Ou, ìehr Kenn, dùmmele och, ’s dùdd schùnn sòmme|liLLe!
(Oh, Kinder, beeilt euch bitte! Es läutet zum letzten Mal zur Messe!)

 

SiLLane?

Sieht er ihn?

Oh, wass e Dabbes! Ei, siLLane nìdd?
(Ach, was für ein Tolpatsch! Sieht er ihn denn nicht?)

 

SiLLas?

Sieht er es?

Saa mòòl! SiLLa's nìdd? So blind kòmma doch gaanidd sìnn!
(Sag' mal! Sieht er das nicht? So blind kann man doch gar nicht sein!)

 

SiLLase?

Sieht er sie?

Saa mòòl! SiLLase nìdd oLLa michda nùrre so?
(Sag' mal! Sieht er sie nicht, oder tut er nur so?)

 

sòmme|riLLe

[zusammenreiten] ; kaputt machen ; zu stark belasten [Bett], auf. etw. herumturnen

Jeddse hòmma dass noue Schesslòng grad erschd e Schdurme, ùnn schùnn dùnn ìehr Trawònde ’s sesòmme|riLLe!
(Jetzt haben wir das neue Sofa erst kurze Zeit, und schon macht ihr Flegel es durch euer Herumgehopse kaputt!)

 

Sònnd|bòLLem (m)

Sandboden (m)

Ach, wass hòmmìer unne im Däälche im Gaade fa e scheena Sònnd|bòLLem gehaad! Unn jeddse dùnn dòò die DooLe läie!
(Ach, was haben wir [in unserem Garten] unten im Tälchen [im Heimel] für einen guten Sandboden gehabt! Und jetzt sind da die Toten begraben!) 

 

Sou|läLLa (s)

1. Sauleder (s); 2.[Schimpfwort]

So, e Sou|läLLa! Hadd ma doch die Fòòds ùff minn frisch gebuddsd Träbb gekoddsd!!
(So ein Ferkel! Hat sich doch die dumme Frau auf meine frisch geputzte Treppe übergeben!)

 

Sou|wäLLa (s)

Sauwetter (s)

Olägg, ìsch dass häid wiLLa e Sou|wäLLa! Dòò kìnnsche doch de Gääße|gichdarre grìen!
(Meine Güte! Ist das heute wieder ein Sauwetter! Da könntest du doch verrückt werden!)

 

 

 

 

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Exkurs: Falsche und unklare Lambdazismen im Ensemma Pladd


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Last update: 20.02.2024