Folge 1: Der Lambdazismus

 

V

 

va|boLLadd

zerbeult

 

Hadd dass Luwwies doch 's Schudds|bläch vùnn minnem noues Bäisiggel va|boLLadd! Dass gìdd's doch nìdd!
(Hat doch diese Tüte das Schutzblech meines neuen Fahrrads zerbeult! Das gibt's doch nicht!)

va|boLLarre

zerbeulen

 

Du sollsch ma nìdd minn noues Millich|bläch glich so va|boLLarre! Haggudd nochemòòl!
(Du sollst nicht gleich in meine neue Milchkanne irgendwelche Beulen machen! Verflixt nochmal!)

va|huLLadd

unterkühlt; durchgefroren; fröstelnd

 

gòns va|huLLadd sìnn

frieren; ganz durchgefroren sein

Oh, mach ma mòòl dabba e Kamille|tee? Ich sìnn gòns va|huLLadd!
(Ach, mach mir bitte schnell einen Kamillentee. Ich bin ganz durchgefroren!)

va|kaaLadd sìnn

verkatert sein; einen Kater haben

Wännich so aarich va|kaaLadd sìnn, kònnich mich sälwa(dd) nìdd liLLe!
(Wenn ich so arg verkatert bin, kann ich mich selbst nicht leiden!)

va|laaLe

1. verladen

2. übertölpeln, hereinlegen

2. Du sollsch mich nìdd va|laaLe, ich hònn da’s vòòrde erschd gesaad!
(Du sollst mich nicht hereinlegen, ich habe es dir erst vorhin gesagt!)

va|lòLLadd sìnn

verlottert, verwahrlost sein

Em Lissbedd sinne Kenn sinn doch gòns va|lòLLadd, oLLa? – Ei, Machda, wass wìllschen? ’S Lissbedd läid hald de gòns|häälich Daa im Neschd ùnn lääsd souiche Häfdcha!
(Elisabeths Kinder sind doch ganz verwahrlost, oder? – Nun, Magda, was wundert dich das? Elisabeth liegt doch den ganzen Tag über im Bett und liest Sexmagazine.)

va|lòLLarre

verlottern; verwahrlosen

Nää! Nää! Wie kòmma sinne Kenn nùrre so va|lòLLarre lònn, dass va|schdenn ich nìdd!
(Nein, wie kann man bloß seine Kinder so verwahrlosen lassen? Das verstehe ich nicht!)

va|mooLadd sìnn

vermodert, verfault sein

Die Schdämm dòò|henne im Gaade sìnn schùnn gòns va|mooLadd, die sìnn nìmmeh gùdd fa Grumbìere se bròòLe!
(Die Holzstämme dahinten im Garten sind schon ganz modrig; die sind nicht mehr zum Kartoffelbraten geeignet!)

va|mooLarre
(va|muularre)

vermodern, verfaulen, abfaulen

Lìsch(d)e die Äschd aa imma imme Egge im Gaade va|mooLarre? Die Ichele dùnn sich fräie!
(Lässt du die Äste auch immer in einer Ecke des Gartens vermodern? Die Igel freuen sich!)

va|niLLe

[verneiden] nicht gönnen

Olägg, där Niddsagg dòòhenne kònnääm doch alles va|niLLe!
(Meine Güte! Der Neider dahinten gönnt einem nichts!)

va|ròòLe

verraten

Dù’s jòò nìdd va|ròòLe, härrsche?
(Verrate es ja nicht, hörst du?)

jemònde va|ròòLe

jdn. erkennen

Irmche, häddsche dänne Bùùb dòò noch va|ròòLe kìnne?
(Irma, hättest du den Jungen da noch erkennen können?)

va|schìLLe

verschütten

Bass ùff ùnn dù nìggs ùffem noue Debbich va|schìLLe! Där waa dier wie e Wudds!
(Pass auf und verschütte nichts auf den neuen Teppich! Der war sehr teuer!)

va|schläiLarre

1. verschleudern, verramschen

2. wegschaffen

3. entsorgen

2. Jeddse hònnich dass Fleischmaschienche solòng gùdd ùffgehaab, ùnn därdòò Nìggùdd dùdd’s glich va|schläiLarre. Ich kìnnd grad pladdse!
(Jetzt habe ich den Fleischwolf so lange so gut aufbewahrt, und dieser Bursche schafft ihn gleich weg. Ich könnte gleich platzen!)

va|schlouLadd hònn

verschludert haben

Jòò, so ìsch’s doch degg: Die Alde dùnn sich va|kùhbäidele ùnn dùnn’s Huss òòn|schaffe, ùnn die junge Fullännsa dùnn’s wiLLa va|schlouLarre!
(Ja, diese Geschichte spielt sich doch oft so ab: Die Eltern rackern sich ab für ein Haus, und die jungen Faulpelze verkaufen es wieder und machen sich von dem Erlös ein schönes Leben.)

va|schlouLarre

verschludern, verschlampen; verlegen

Ich sòòn da’s im GùLLe: Dù ma’s jòò nìdd va|schlouLarre, sunsch(d) hasche ’s Leddschde vùmma grìdd!
(Ich sage es dir in aller Freundschaft: Verschlampe mir das nicht, sonst hast du zum letztenmal etwas von mir bekommen!)

va|schniLLe

1. verschneiden (Schnaps);
2. zerschneiden
3. sich einen Fehlschnitt leisten

Oh, Malche, du sollsch ma doch nìdd dass fäine Schdiffdche so va|schniLLe!
(Ach, Amalie, du sollst mir nicht diesen feinen Stoff derart zerschneiden!!)

VeLLa (m)

Vetter

Ùnn VeLLa Lui, wie gedd’s da dònn?
(Und, Vetter Ludwig, wie geht es dir denn?)

VeLLa|che (s)

[Vetterchen] 1. einen Verwandten oder Bekannten

2. einen Mensch mit Beziehungen (m)

Wärsch doch nìdd glääwe, dass där sinn Garaasch genehmichd grìdd hadd òhne sinn VeLLa|che?
(Du wirst doch nicht glauben, dass der die Genehmigung für seine Garage ohne seine guten Beziehungen bekommen hat?)

irchendwo e VeLLa|che hugge hònn

Vetternwirtschaft betreiben

Jòò, de Greschòòn ìsch aa so e Iwwa|schloua ! Däär hadd aa iwwerall sinn VeLLa|che hugge!
(Ja, Christian ist auch so ein superschlauer Mensch, der überall Leute mit Beziehungen sitzen hat.)

’s hennaschd ’s veLLaschd òòn hònn

ein Kleidungsstück falsch herum tragen

Oh, Bùùb, wie leefschen wiLLa erùm? Hasche wiLLa ’s hennaschd ’s veLLaschd òòn?
(Junge, wie läufst du denn wieder herum? Hast du wieder den Pullover verkehrt herum an?)

vunneeLe sìnn

vonnöten sein

Lass, Mienche, dass ìsch grad nìdd vunneeLe!
(Lass, Wilhelmine, das ist jetzt unnötig.)

 

 

 

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Exkurs: Falsche und unklare Lambdazismen im Ensemma Pladd


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