Folge 1: Der Lambdazismus

 

W

 

WaaLe (f/pl)

Waden (f/pl)

Olägg, dùmmìer häid morje die WaaLe wiLLa weh!
(Mensch, schmerzen mich meine Waden!)

’s WaaLe|schnaLLarre hònn

(wenn die Beine bei großer Kälte zittern)

Hasche kald, oLLa fa wass hasche ’s WaaLe|schnaLLarre?
(Frierst du, oder warum zitterst du so an den Beinen?)

WääLe (f/pl)

1. Weiden (f/pl); 2. Wiegen [für Babys] (f/pl)

’S Vìeh ìsch noch ùm Ormesbärch ùff de WääLe.
(Das Vieh ist noch auf dem Ormesberg auf den Weiden.)

wääLe

weiden

Lass dinne Kìeh jòò nìmmeh in unsamm Wiesje wääLe, ich sòòn da’s!
(Lass' deine Kühe bloß nicht mehr auf unserer kleinen Wiese weiden, ich warne dich!)

WäLLa (n)

Wetter (n)

Mariche, wie wärden morje’s WäLLa?
(Maria, wie wird denn das Wetter morgen?)

WäLLa|berichd (m)

Wetterbericht (m)

Sebb, hasche schùnn de WäLLa|berìchd gehärrd? ’S soll häid naachd riffe!
(Josef, hast du den Wetterbericht gehört? Es soll heute Nacht Rauhreif geben.)

WäLLa|frosch (m)

Wetterfrosch (m)

De Hònnes ìsch de reinschde WäLLa|frosch, däär wääß imma, wass òmm näggschde Daa fa WäLLa ìsch!
(Hans ist ein Wetterfrosch par excellence; der weiß immer, wie das Wetter am nächsten Tag wird!)

WäLLa|häggs (n)

Wetterhexe (n)

Dass Friedche ìsch aa so e richdichi klääni WäLLa|häggs, wie im Meerche!
(Elfriede ist auch so eine richtige kleine Wetterhexe, wie im Märchen!)

WäLLa|hissje (m)

1. Wetterhäuschen;
2. Meteorologische Messstation (m)

Bäi uns dòò|jiwwe dùdd änna wòhne, där hadd sich e eijenes WäLLa|hissje in de Gaade geschdelld!
(Bei uns hier wohnt jemand, der sich eine eigene kleine meteorologische Wetterstation in seinem Garten aufgebaut hat.)

wäLLarre

wettern; schimpfen

Ouwawou, awill dùdd ’s Hildemarie awwa memm Pidd wäLLarre. Wahrscheins haLLa wiLLa de Däiwel òòn|geschdelld...
(Meine Güte, im Moment schimpft Hildemarie wieder den Peter aus. Wahrscheinlich hat er wieder einen Schabernack getrieben.)

Wännsel|bruuLa (m)

1. auf der Wiese herumturnender oder umherspringender Junge;
2. Liebhaber des Wald-Wiesen-Wänzelfestes auf dem Gebberg in den 1970er Jahren

2. De Mòhla ìsch aa so e alda Wännsel|bruuLa gewään!
(Albert nahm auch sehr gerne an den Wald-Wiesen-Wänzelfesten auf dem Gebberg teil.)

Wald|bòLLem (n)

Waldboden (m)

So e scheen weicha Wald|bòLLem ìsch äänfach gùdd fa die Gelängge!
(Solch ein schön weicher Waldboden tut einfach den Gelenken gut!)

Wassa|lääLung

Wasserleitung

Bass ùff, dass da die Wassa|lääLung nìdd ìnn|friere dùdd – ’s soll wiLLa aarich issich wärre!
(Pass auf, dass dir die Wasserleitung nicht einfriert. Es soll wieder sehr kalt werden.)

wieLe

1. wüten; 2. herumtoben

2. Wass dùdden däär dòò driwwe wiLLa wieLe?
(Was tobt denn der dadrüben wieder rum?)

wieLich

1.[wütig] wütend

2. feurig

3. aufgeweckt

1. Jeddse sei nìdd so wieLich ùnn dù folliche!
(Jetzt sei nicht wieder so wütend und sei brav!)

e gòns WieLicha sìnn

ein ganz Wilder sein

Em Luwwies sinn Onndonn ìsch e gòns WieLicha, dass hònnich schùnn imma gewissd!
(Luises Anton ist ein ganz Wilder! Das habe ich schon immer gewusst!)

e gòns WieLiches sìnn

eine ganz Wilde sein

Olägg, dòò driwwe ìehr rooLes Grieb|che, dass ìsch ma aa so e gòns WieLiches!
(Mein Güte! Das rothaarige Mädchen von gegenüber ist auch eine ganz Wilde!)

wiLLa

1. wieder

2. wider, gegen

1. ’S Onne|kädd war lòng|lòng driwwe in Ameriga. Jeddse ìsch’s wiLLa dòò!
(Anna–Katharina war sehr lange drüben in USA. Jetzt ist sie wieder hier.)

2. Jeddse lee dich nìdd wiLLa die Muur; die hònnich grad gewisseld!
(Jetzt lehne dich nicht gegen die Mauer; die habe ich gerade frisch getüncht.)

WiLLa|redd (f)

Widerrede (f)

Bùùb, jeddse känn WiLLa|redd, sùnsch(d) hadd’s Ärschelche Kirb!
(Junge, jetzt bloß keine Widerrede, sonst setzt es eine Tracht Prügel!)

wiLLa|reLLe

widerreden; dagegen reden; widersprechen

Dù Niggùdd, dù alda, dù sollsch(d) ma nìdd wiLLa|reLLe, härrsche?
(Du alter Tunichtgut sollst mir nicht immer widersprechen, hast du das kapiert?)

WiLLe (f/pl)

Weiden (f/pl)

Unne ònn da Aubach schdenn imma scheene WiLLe!
(Unten an der Aubach gedeihen immer schöne Weiden.)

WiLLe|käddsje, WiLLe|käddsja (f/pl)

Weiden (f/pl)

Ou, Rächien, wo haschen die scheene WiLLe|käddsja här? Sone häLLich aa gäär!
(Oh, Regina, wo hast du denn die hübschen Weidenkätzchen her? Solche hätte ich auch gerne!)

WiLLe|riddche (n)

kleine Weidenrute

Frìeha hònn die Schùùla|mähle vùnn da Schweschda Soteris meddeme dìnne WiLLe|riddche Baddsch|hänncha grìdd; dass hadd òòn|schdännich ge|zòò!
(Früher haben die Schülerinnen von Schulschwester Soteris mit einer dünnen Weidenrute Schläge auf die flache Hand bekommen; das hat sehr weh getan!)

bäi wiLLem

bei weitem

’S waare bäi wiLLem nìdd so vìel Lied dòò wie vòrres|jòhr!
(Es waren bei weitem nicht so viele Leute da wie letztes Jahr!)

vùnn wiLLem

von weitem

Schùnn vùnn wiLLem hònnich’s Fier|che gesìehn, dass woo die Trawònde im Gaade gemach hònn!
(Schon von weitem habe ich das kleine Feuer gesehen, das die Burschen im Garten entzündet haben.)

Salli vùnn wiLLem!
(Grußformel: Gruß aus der Ferne!)

wiLLe|wòòn

weit offen

Wäär hadden wiLLa ’s Däärche wiLLe|wòòn ùff|schdehn gelass?
(Wer hat denn wieder die Gartentüre sperrangelweit offenstehen lassen?)

wiLLe|wòòn ùff|schdehn

weit offenstehen

Bùùb, bass ùff, dass da ’s Vechelche nìdd furrd|flìehe dùdd. Du hasch(d) die Ladds wiLLe|wòòn ùff|schdehn!
(Junge, pass auf, dass dir dein Penis nicht abhanden kommt. Du hast den Hosenladen ganz offenstehen!)

Wolle|schniLLa

Druckerei Wollenschneider (n)

Wo hasche dònn die Truur|kaaLe fa's Reesje drùgge gelass? - Ei, owwe bäim WolleschniLLa!
(Wo hast du denn die Trauerkarten für Rosa drucken lassen? - (Oben im Dorf) bei der Druckerei Wollenschneider!.)

Wolle|schniLLasch

Familiennamen (Wollenschneider) (n)

WolleschniLLasch gehärre zùù de älschde nòhwiesbare Ensemma Famillje; die ware schùnn im 17. Johrhunnadd dòò!
(Die Familie Wollenschneider gehört zu den ältesten nachweisbaren Familien in Ensheim; die waren schon im 17. Jahrhundert hier ansässig.)

Wòòns|reLLa (n/pl)

Wagenräder (n/pl)

Grad alde Wòòns|reLLa muss ma aa alle|gebodd schmeere!
(Gerade alte Wagenräder muss man auch ständig schmieren!)

 

 

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Exkurs: Falsche und unklare Lambdazismen im Ensemma Pladd


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